So in etwa hört es sich an, wenn das Navi versucht Queenstown auszusprechen. Zuerst hab ich noch gedacht, dass ich den falschen Namen eingegeben hab, aber die gute Dame kann leider gar kein Englisch. Ein kleiner Kurs dürfte Ihr ganz gut tun.
Da ich wusste, dass die Fahrt recht lang wird, bin ich entsprechend früh aufgebrochen. So gegen 07:00 Uhr bin ich in Hokitika los. Ich muss sagen, die Eifel war ein gutes Trainingspflaster dafür. Unzählige Kurven, unzählige Camper und Sturmböhen soweit das Auge reicht. Da können die in Wellington einpacken. Leider kann ich kein Bild davon zeigen, wie der Camper vor mir gefährlich geschwankt ist. Gedanklich habe ich mich schon gefragt, wo das Warndreieck im Auto ist und wo ich meine Warnweste im Koffer verstaut hab. Zum Glück ist nix passiert.
Dafür hat mein Körper aber für ein paar Sekunden eine Menge Adrenalin produziert. Seit meinem letzten Aufenthalt hier bin ich auf wackelnde und schwankende Dinge die auch noch Geräusche machen, nicht mehr so gut zu sprechen.

Das Bild ist nicht von mir, sondern von einer behördlichen Website der Kiwis.
Man kann es zwar auf dem Foto nicht sehen, aber diese Brücke hat mich echt fertig gemacht. Nicht etwa wegen Gegenverkehr oder so. Nein, bei Sturmböhen verhält sich diese Brücke etwa so wie die Golden Gate Bridge bei Erdbeben. Sie ist so gebaut, dass Sie schwankt. Aufgrund des starken Windes hab ich mein Unglück zu spät erkannt. Da war ich schon auf der Brücke. Das ist vielleicht unangenehm. Nach etwa 10 Schrecksekunden und lautem ‚gut zureden‘ war ich froh, als ich die Brücke hinter mir hatte.
Ansonsten bin ich bei etwa 18 Grad Außentemperatur gestartet und hatte dann auf den Pisa Ranges, die kurz vor Queenstown liegen auf dem Gipfel Schnee und etwa nur 4 Grad. Auf diese Art von Wetterumschwung war ich nicht vorbereitet als ich ausgestiegen bin, um ein Foto zu machen. Wenn man mit kurzem Armen da oben steht, ist das doch etwas kalt.
Zum Glück bin ich ja jetzt endlich da und nach einer heißen Dusche fühlt man sich besser. Gleich fahre ich noch mit der Gondel für ein Abendessen und ‚traditionelle Maoriaufführung‘ auf den Gipfel. Morgen geht es dann wieder nach Mittelerde. 🙂 Endlich!!
Viele Grüße aus Quweenschtun, Eva
PS: Nebenbei läuft auf stumm der Fernseher und neuseeländisches Fernsehen macht mir aufs neue Angst. Da ist eine angebliche Köchin, die zeigt wie man einen Tintenfischsalat zubereitet. Ohne die Stimme dazu, sieht man deutlich wie unsicher Sie ist. Auch der Umgang mit dem Messer erscheint mir nicht sonderlich professionell. Aber immer noch besser als die Serie aus der Notaufnahme, wo ich gestern Zeuge werden konnte, wie einem die Brust aufgeschnitten, mit diesem komischen Rippen-auseinander-Schiebe-Gestell der Brustkorb aufgeschoben und eine OP am Herz durchgeführt wurde. Also im deutschen Fernsehen hätte ich sicherlich nicht so viel gelernt.
