eine „frische“ taufe und off-road

Die letzte Nacht war sehr unruhig. Einmal war ich kurz davor aufzustehen und nach unten zu gehen. Die Partygesellschaft der Eigentümerfamilie war sehr laut. Bestimmt habe ich nur einen „schlechten“ Zeitpunkt erwischt, aber dafür, dass es hier so teuer ist, habe ich auch entsprechendes Verhalten erwartet. Zumindest beim auschecken, werde ich das noch ansprechen und dann mache ich einen Strich drunter. Ein Blick aus dem Fenster, lässt mich die Situation milde bewerten. Die Aussicht könnte wirklich nicht besser sein. 🙂

abendstimmung

Die Tour mit dem Kayak war super! Bei Aktivitäten auf dem Wasser verlasse ich jedes Mal meine Komfortzone und bin irritiert, wenn ich nicht weiß, was mich erwartet. Dies war zwar nicht die erste Kayaktour, aber meine Art der Vorbereitung war nicht ausreichend/vorhanden. Hätte ich mich vorher besser informiert, wären noch andere Sachen ins Reisegepäck aufgenommen worden. So zum Beispiel Badebekleidung. Da stehe ich also und bin irritiert, als mich der Guide hinters Gebäude führt, um mir einen Neoprenanzug zu überreichen. Ich hab mich dauernd gefragt, was ich überhaupt gebucht habe… Also frage ich ganz unverbindlich nach, was wir überhaupt machen. Die Antwort lautet: kayaken. Dann fange ich schon an leicht nervös zu werden. Bis jetzt habe ich noch nie einen Anzug dafür gebraucht. Auch nicht beim kayaken auf dem offenen Meer. Ich beschließe einfach abzuwarten und die Sache auch mich zukommen zu lassen. Jedenfalls bin ich völlig ungeeignet einen solchen Anzug anzuziehen. Von wegen ‚clumsy‘ und so. Marie-Francis, die zusammen mit Ihrem Mann an der Tour teilgenommen hat, war mir eine große Hilfe. Eine tolle Art neue Leute kennen zu lernen. 🙂 Hihi. Leider (oder doch zum Glück) gibt es von der Tour keinerlei Fotos, weil wir überhaupt nichts mitnehmen durften. Es war nicht kalt und so war nur der Anzug ausreichend, um mich zu wärmen. Die Kayaks sind offen und daher hab ich verstanden, wozu der Anzug da ist. Schnell hab ich gemerkt, dass die Dinger ziemlich wackelig sind. Hab natürlich sofort ein kleines Stoßgebet gen Himmel gerichtet, dass ich nicht kentere. Unser erster Stopp diente der Taufe. Wir haben an Land angelegt, sind ein Stück den Berg hochgekraxelt, um dann in ein Bachbett mit kleinem Wasserfall zu steigen. Ich wusste ja nich was kommt, war aber gleich als erste dran. Das war vielleicht kalt… Einmal mitten in den Wasserfall setzen und zurücklehnen. Dabei hab ich auch gelernt, dass die Iren nicht sagen, dass es kalt ist, sondern frisch. Für den Rest der Tour wurde ich von fortan nur noch ‚Germany‘ genannt. Und Germany wurde oft aufs Korn genommen und geärgert. Keine zehn Minuten später bin ich zum ersten Mal gekentert, weil mich der Guide umgeworfen hat. Das war zu meiner Überraschung wirklich lustig und hat Spaß gemacht. Wie oft der Mann von Francis im Wasser gelandet ist, konnte nachher keiner mehr sagen, aber es hat zur allgemeinen Erheiterung beigetragen. Dabei hat er einen Schuh verloren, den ich jedoch – auf dem Wasser treibend – wiedergefunden habe. Alles in allem – auch völlig unvorbereitet – ein super’frischer‘ Ausflug. 

alles andere außer fester boden (auch wenn es so aussieht)

 
Den Rest des Tages habe ich genutzt, um mir die Beine zu vertreten. Eigentlich wollte ich auf einen der umliegenden Berge steigen, aber man merkt schon nach ein paar Metern, dass halbhohe Wanderschuhe dafür nicht ausreichend sind. Beim nächsten Mal muss besseres Equipment und mehr Zeit her. Ich konnte trotzdem einen Weg finden, der mich etwas höher geführt hat. Auch dieser Weg war schlecht ausgeschildert, sodass ich irgendwann einfach einem winzigen Pfad mitten in den Wald gefolgt bin… Zusammenfassend-gesagt: blöde Idee. Die Gegend hier ist wie ein großes Moor, auch wenn der Untergrund so aussieht, als ob er fest wäre. War er aber nicht. Mit Null Empfang und den falschen Schuhen, habe ich mich dann wieder aus dem Wald rausgemacht. Im Schneckentempo, denn jeden Tritt musste man sorgfältig prüfen, um nicht einzusinken. 

ein ausgewaschenes flußbett, was sich auch als weg eignet

da war ich drin – doofe idee…


na, findet ihr meine unterkunft auf dem foto?

Gestern war ein anstrengender Tag für meine Knochen. Heute fühle ich mich alt und würde mir wünschen, dass der ‚Millenium Falken light‘ über Sitzheizung verfügen würde… ​

Al itlum ina


Mein letzter voller Tag hat begonnen, bevor ich wieder zurückfliege. Erstmal Frühstück, auschecken, dann die Rechnung fürs Dinner zahlen, dann aus den Latschen kippen, dann Kylemore Abbey und dann geht es Richtung Dublin. Ihr wollt nicht wissen, wo ich mir die letzte Übernachtung gebucht habe…

2 Gedanken zu “eine „frische“ taufe und off-road

Wat meinst Du denn so dazu?