nur ganz kurz

mal weg.

Oder die Irrfahrten der U.D.

Ein Wochenende in Palma.

Mal raus aus Köln. Ein mediterraner Tapetenwechsel in der Stadt, in der ich mich ganz gut auskenne.

Tapetenwechsel in azurblau

Das bedeutet allerdings nicht, dass eine Kurzreise ohne Hürden abläuft. Aber jetzt mal der Reihe nach. Uli und ich haben vor ein paar Monaten den Entschluss gefasst, dass es – mal wieder – Zeit für einen gemeinsamen Trip ist. Palma ist dabei rausgekommen. Gesagt – getan. Flüge mit Ryanair sind ja flott gebucht. Bei der Wahl der Unterkunft sind wir beim Altbewährten geblieben: ein kleines Hostel in der Altstadt mit TRAUMHAFTEM Blick auf die Kathedrale.

Unser Hostel mitten im Geschehen

Wie das in Köln so üblich ist, nimmt man ein Wegbier um von A nach B zu kommen. Darüber hinaus schickt man ein Stoßgebet zum Himmel und hofft, dass nicht allzu viele Kegelclubs im Flieger sitzen. Das hat gut geklappt, auch wenn wir eindeutig das Memo zur Einheitskleidung nicht erhalten haben. Irgendwo zwischen bedruckten T-Shirts mit der Aufschrift: Mallorca 2018 und Ich kann noch Stehen sitzen wir. Natürlich getrennt, denn das Geld für eine Sitzplatzreservierung wollten wir lieber in Empanadas und San Miguel investieren… Versteht sich ja von selbst.

Nach der Ankunft der erste Moment des Schreckens. 😱 Auf dem Weg zum Bus stapeln sich die Massen. Eine Schlange, die so lang ist, dass wir das Ende kaum ausmachen können. „Die wollen doch hoffentlich nicht alle mit dem Bus fahren?!?“ Glücklicherweise nicht, denn Bus-fahren in Palma scheint den Deutschen zu abenteuerlich. Uns natürlich nicht, denn der kosmopolitische Weitblick und die Lust auf Abenteuer wurden uns bereits in die Wiege gelegt (das ist übrigens Sarkasmus)… Einer glücklichen Fügung verdanken wir es, dass der passende Bus direkt vor unserer Nase steht und uns sogar noch mitnimmt. Nur die Frage wo wir eigentlich aussteigen sollen, bleibt unbeantwortet. Im Bus ist es so stickig, dass Uli am Plaza de Espagña entscheidet, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist. So sind wir einmal quer durch die Altstadt gelaufen und haben den ersten Sightseeing-Part abgehakt.

Im Hostel angekommen, dauert der Check-In ungewöhnlich lange. Die Dame an der Rezeption klickt sich durch unzählige Menüs Ihres Reservierungssystems, bevor Sie schließlich zugibt, dass etwas nicht stimmt… Ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen sehen wir einer Nacht auf der Straße entgegen. Nach weiteren zwanzig Klicks lässt sich Ihr entlocken, dass statt eines Zweibettzimmers, nur ein Doppelzimmer zur Verfügung steht. Mehr als ein Schulterzucken erntet Sie dafür nicht von uns. Es ist Ihr sehr unangenehm. Uns nicht. Also nehmen wir das Doppelzimmer und gehen in Richtung Aufzug. Für uns hat sich die Sache erledigt. Auf dem Weg zum Aufzug deutet sich bereits an, dass Ulis Füße auf dieser Reise Schaden nehmen werden. Sie stolpert über eine winzige Stufe…

Als wir das Gepäck losgeworden sind, wollen wir uns unters Volk mischen und in Palmas Nachtleben eintauchen. Heißt übersetzt: San Miguel und zurück ins Hostel auf die Dachterrasse. 🙈 Der Ausblick ist zu gut.img_0522 Geil, oder?

Ich merke irgendwie meine Müdigkeit, sodass unser Dachterrassen-Nachtleben gegen halb zwölf endet. Die Pläne für den nächsten Tag sind klar. Frühstück bei La Gloria und dann zum Mercat d’Olivar. Die Temperaturen sind vielversprechend – ca. 27 Grad und ☀️. Wir sind bereit Palma zu erkunden und um auf Nummer sicher zu gehen, möchte Uli den Zimmerschlüssel lieber an der Rezeption abgeben. Als Uli der Rezeptionistin die Zimmernummer sagt – ändert sich unsere Übernachtungssituation schlagartig. Ihr erinnert Euch? Doppel- statt Zweibettzimmer? Riesenproblem für die Hostelmanagerin. Es ist Ihr derartig unangenehm, dass sie uns die nächste Nacht in einem Hotel am Hafen, mit Pool und Meerblick auf Ihre Kosten gebucht hat. 😳 Zuerst verstehen wir nicht richtig. Dann dämmert uns, dass wir Glückspilze sind! Sie übergibt uns die Buchungsbestätigung und kümmert sich um den Gepäcktransport. Jackpot!

Dann steht dem Frühstück nichts mehr im Wege. Mit Händen und Füßen bestellen wir in der winzigen Bäckerei und sehen uns bestätigt, warum wir da so gerne hingehen.

Die erste Wegstrecke ist bereist zurück gelegt und die Füße sind noch intakt. Nach der ersten längeren Pause fordern Palmas Pflaster jedoch Tribut und Uli kommt nur noch langsam voran. Ihre Flip-Flops stellen sich nicht als geeignetes Schuhwerk heraus und nur das Gehen mit Gehbehinderung verschafft Linderung. Wir steuern diverse Schuhläden an, um Abhilfe zu schaffen. Da die Dame von Welt konkrete Vorstellungen hat, dauert die Suche etwas. Schließlich werden wir doch noch fündig und es gibt es Paar, was Gefallen findet. Allerdings haben die alten Flip-Flops derart abgefärbt, dass Ulis Sohlen aussehen, als ob Sie den kompletten Weg von Köln nach Palma zu Fuß gegangen wäre. Für sowas gibts doch Plastiküberzieher. Amüsiert verfolge ich die Szene.
Plastik in Plastik
„Ah – Oh“ sind Laute die ich höre als wir den Schuhladen hinter uns lassen. Die Welt scheint wieder in Ordnung und mit diesem formidablem Schuhwerk geht es in die Gassen der Altstadt…

Wir haben unsere Rechnung allerdings ohne Ulis Füße gemacht. Nach kurzer Zeit beginnen die Klagen, dass die neuen Schuhe einschneiden und es stellen sich neue Schmerzen ein. Also steuern wir die nächste Drogerie an, um Blasenpflaster zu kaufen, welches fachmännisch angebracht wird.
Endlich Linderung
„Ah – Oh“ höre ich wieder aus Ulis Mund. Problem gelöst. 😊 Wir gönnen uns erstmal eine Stärkung.
Kurze Zeit später lösen sich die Blasenpflaster von Ulis Füßen…
Um diesen Schmerz zu lindern, musste eine neue Strategie herhalten: Caipis.
img_2673Scheiß auf Blasenpflaster 

Weiter ging die Reise durch Palma. Nach einer Weile hat sich herausgestellt, dass der Caipi doch nicht das Richtige war. Nächster Stopp: Apotheke und neue Pflaster kaufen. Zuversichtlich setzen wir unseren Gang in Richtung Hotel fort. Mit dem Ergebnis, dass auch die neuen und teureren Pflaster nichts bringen. Die Stimmung nähert sich dem Höhepunkt, als keiner von uns mehr richtige Sätze bildet und außer Galgenhumor und lachen nichts mehr geht. In unserer neuen Unterkunft am Hafen angekommen kühlt Uli Ihre Füße im Hotelpool und für den Rest des Trips werden Turnschuhe getragen.

Unser neues Hotel – **** Bettenburg mit Hafenblick 😍

Unsere Abendaktivitäten hat sie dann in der unmittelbaren Nähe unseren Hotels ausgesucht…

Bald ist der Kurztrip rum 😭

Am nächsten Morgen blieb uns nur noch übrig Abschied zu nehmen. Das Wochenende schreit allerdings nach Wiederholung, die wir bereits geplant haben.

Also für alle zum Mitschreiben. Bequeme Schuhe sind ein Muss im Reisegepäck. 🤓 In diesem Sinne – bis bald.

 

2 Gedanken zu “nur ganz kurz

  1. Avatar von Gollum Gollum schreibt:

    Frau Neis wenn sie auf ihrer nächsten Reise nur FlipFlop für die Stadttour dabeihaben gibt es kein Mitleid! Sie kenne meinen Gehschritt und ich habe keine Zeit für Apothekenpausen.. die gibt es auf der Insel nicht mal! Danke für die Lacher freue mich schon aufs nächste Abenteuer!

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Wat meinst Du denn so dazu?