Ich komme gar nicht mehr dazu, Blog zu schreiben. Zelten verlangsamt und beschleunigt die Zeit gleichermaßen. Normalerweise hab ich abends Zeit was zu schreiben. Hier sind die Abende entweder von der Suche nach einem passenden Camping-Platz (wir nehmen nicht jeden), dem Zeltaufbau, Essen kochen und dem Schauen einer Doku geprägt. Urplötzlich ist es 23:00 Uhr und dann versucht man es sich im Schlafsack gemütlich zu machen. Nach dem Aufstehen dann das gleiche Prozedere – nur eben rückwärts. So fliegen die Tage und Orte dahin.
Nach Dingle sollte es nach Lahinch gehen. Einem irischen Surferparadies, wo Franzi sich gerne ein Brett ausleihen wollte. Da mir Wasseraktivitäten dieser Art nicht liegen, wollte ich mir ein bisschen die Beine vertreten. Am Abreisetag ging irgendwie alles viel schneller als sonst. Zelt abbauen war ja nicht nötig – nur Stulle schmieren und das geht im Schlaf. Auch der Weg zur Toilette dauert nur 5 Sekunden, statt 5 Minuten. Also ab ins Auto und los. Wer bei der Streckenführung nicht aufpasst, der landet dann doch irgendwann auf dem Wasser. Ich hab mir den Weg nicht genau angeschaut und zack war ein Stück des Weges mit der Fähre zurückzulegen.



Der Weg führte größtenteils durchs Landesinnere, also nicht so spannend. Bis auf die Tatsache, dass Anhalter einfach nicht mit uns mitfahren wollen, so sehr wir uns bemühen.
Hitchhiking – nicht mit uns
Unsere erste Erfahrung haben wir bereits auf dem Weg nach Dingle gemacht. Am Straßenrand taucht eine Frau mit Schlappen und Geldbörse auf. Keine Jacke, oder Tasche dabei. Nett wie wir sind – halten wir an. Sie fragt, in welcher Richtung Cork liegt. Sie wirkt aufgelöst und erzählt von einem Familienstreit. Könnte erklären warum sie mitten in der Pampa mit Hausschuhen anzutreffen ist. Ich zeige Ihr das Navi – habe allerdings den Eindruck, dass Sie nicht lesen kann. Dann bedankt Sie sich und steigt wieder aus dem Auto aus.
Der nächste Versuch Anhalter – bei übervollem Auto – mitzunehmen, scheitert ebenfalls. Aus dem Weg von Dingle nach Lahinch halten wir für zwei Ladies mit Rucksäcken an. Wir (glauben zu) erzählen, dass wir nach Lahinch fahren. Die beiden wollen nach Tralee und kommen zu dem Entschluss dass Inch nicht auf dem Weg liegt. Später wundern wir uns, dass wir durch einen Ort namens Tralee fahren. Kommunikation ist eben alles. 🤷🏼♀️ Wir geben nicht auf und versuchen es weiter.

Zelt aufbauen geht inzwischen von alleine
Nach der Ankunft erstmal Zelt – mit Blick auf die Cliffs of Moher – aufstellen und ab nach Lahinch. Schnell haben wir einen Surfshop ausgemacht und da geht es auch schon Richtung Strand.




Nach einem Wäschestopp und einem Spaziergang am Steinstrand, haben wir ordentlich getafelt und dann gab es noch eine Folge ‚The Horn‘. Da wir ja quasi die irische Außenstelle der Air Zermatt sind, passt diese Doku gut. Zu sehen auf Netflix.






Am nächsten Tag ging es wieder weiter. Endlich nach Connemara. In einem letzten Irlandurlaub hab ich diese Gegend zu meinem Liebling erklärt. Ich bleibe dabei und fand es nun noch schöner. Was wohl daran liegt, dass ich neue Ecken gesehen habe und tatsächlich auf einen Berg geklettert bin. Allerdings ohne passendes Schuhwerk und auch sonst ohne passende Kleidung.









Wir sind irgendwie eher spontan da hoch gelaufen. Um genau zu sein – den Diamond Hill.

Davon waren wir so begeistert, dass wir am nächsten Tag noch eine Wanderung unternommen haben. Wir sind den Killary Fjord entlang gewandert. Immer schön mit Blick aufs Wasser. Im Anschluss ein kurzer Stopp bei der Kylemore Abbey und dann hat Franzi noch einen tollen Campingplatz am Meer entdeckt. Da haben wir unser Abendessen am Strand gekocht und haben uns sogar ins Wasser getraut. Das war sehr erfrischend. Brrrr. 🥶












Wenn ich das einschätzen sollte, dann würde ich sagen, dass die bilinguale Verständigung super klappt – aber Franzi ist davon oft nicht überzeugt.
Heute sind wir in Galway angekommen und morgen geht es zurück nach Dublin.