Ja – irgendwann ist Schluss. Auch und vielleicht insbesondere mit dem Reisen. Irgendwann kommt der Punkt, da muss man sich über die Abreise unterhalten. Ob man nun will, oder nicht. Da ist es egal, ob die Unterhaltung zweisprachig stattfindet. Dann wird alles schnell so organisatorisch. Wann genau muss das Auto abgegeben werden? Gepäckstücke müssen wieder eingepackt werden und Souvenirs müssen verstaut werden.
Beim letzten Eintrag waren wir noch in Galway und ohne Absicht hat niemand ein Foto von dieser Stadt geschossen… Abends gab es jedenfalls ‚Fish and Chips‘ und im Anschluss haben wir uns durch diverse irische Gin-Sorten probiert. Das war sehr lecker und irgendwie ein recht kostspieliger Abend. Ist ja klar, wenn man nicht selbst kocht und Gin-Sorten testet. Wir können die vier verkosteten Sorten uneingeschränkt empfehlen.
- Method of Madness aus Cork
- Gundpowder aus Leitrim
- Killarney Gin aus Killarney
- Dingle Gin aus Dingle (unser Favorit)
Zum Glück hatten wir vor dem Gin schon Zelt und Co. wieder ordentlich verpackt, denn es machte auch für Dublin keinen Sinn auf einem Camping-Platz zu übernachten. Stattdessen sind wir im Studentenwohnheim der Dublin City University untergekommen. Das hat viele Erinnerungen an das Studentenwohnheim in Auckland hervorgerufen. StuWos (Fachjargon für Studentenwohnheim) sind irgendwie alle gleich. Sogar der Geruch hat mich an die Zeit in Neuseeland erinnert.
Nach der Ankunft sind wir mit dem Bus in die Stadt gefahren und ich habe – so gut ich konnte – mein Dublin-Wissen zum Besten gegeben. Leider hat es den restlichen Tag geregnet, sodass wir uns in Geschäften und kleinen Läden aufgehalten haben. Gegen Abend hatte ich dann endlich das ‚Porterhouse‘ wiedergefunden und dort haben wir zu Abend gegessen. Es gab einen Burger und für mich ‚Seafood Chowder‘. Da hatte ich schon den ganzen Tag Lust drauf. Kredenzt mit einem Stout, dass so bitter war, dass ich es nicht austrinken konnte. Bäh. Da bleibt man doch besser beim Dingle-Gin. Als Absacker haben wir uns mit einem Cider eingedeckt, denn eine Folge von ‚The Horn‘ war noch offen. Also haben wir uns gemütlich aufs Bett gesetzt und haben diese Reise-Tradition beendet.


Just als die letzten Bilder des Matterhorns zu sehen waren, kam ein neuer Déjàvu-Moment hinzu. FEUERALARM! Das Geräusch kannte ich bereits aus dem neuseeländischen StuWo. Das holt auch den letzten Studenten aus seinem Schönheitsschlaf.
Erstmal Ruhe bewahren! Die zweite Amtshandlung meinerseits bestand darin, mich umgehend mit warmer Kleidung einzudecken. Den Fehler – bei kalten Temperaturen – leicht bekleidet rauszulaufen mache ich nicht mehr. Wir haben dann die wichtigsten Dinge in die Jackentasche gestopft und sind aus der Wohnung raus ins Treppenhaus. Fahrstuhl ist im Brandfall ja tabu. Vom zweiten Stock aus, ist man schnell unten. Wie üblich hatte ich mit einem Fehlalarm gerechnet. Im Treppenhaus im ersten Stock, dann die Überraschung: die Sicht wurde zunehmend trüber und es hat sich ein sofortiger Hustenreiz eingestellt. Die Tür unten war offen, also sind wir rausgegangen. Es waren schon eine Menge Campus-Angestellte auf den Beinen und so standen wir erstmal draußen rum. Nach kurzer Zeit entpuppte sich dann doch als Fehlalarm. Die Antwort hat mir nicht ausgereicht – also habe ich gefragt, was das für eine Subtanz im Treppenhaus war, die sich schnell mit Rauch verwechseln lässt. Irgendein Depp hat einen Feuerlöscher mit Löschpulver entleert. Das wirkte allerdings täuschend echt.

Nach dem Schock stand unserem eigenen Schönheitsschlaf ja nichts mehr im Wege. Zumindest Franzi konnte ein bisschen schlafen. Mir wurde urplötzlich furchtbar schlecht. Das kam überraschend und zuerst habe ich versucht es zu ignorieren. Nach etwa einer Stunde war das mit der Ignoranz hinfällig. Das ‚Seafood-Chowder-Süppchen‘ hat sich seinen Weg nach draußen gebahnt. Also hing ich recht lang über der Schüssel. Im Anschluss war es zwar deutlich besser, aber schlafen konnte ich trotzdem nicht. In Neuseeland hatte ich damals auch eine Lebensmittelvergiftung…
Jedenfalls ist die Reise jetzt leider um und ich sitze schon am heimischen Computer und möchte mit diesem Beitrag abschließen. Es sei denn Franzi verfasst noch Ihren Beitrag als Gastautor, quasi als Gegendarstellung. Ich weiß allerdings nicht, ob es dazu kommt (ja Franzi – ich baue Druck auf).
Zum Abschied des bilingualen Roadtrips noch ein paar Bilder und meine Lieblingsworte auf ‚Schweizer Deutsch‘.
- parkieren
- Zah
- nöt
- guggled
- lurge
- Glatzli
- Kurtli
















































