Zeit

Ist gleichzeitig da und doch nicht da. Wieder beginnt der Beitrag mit einer philosophischen Einleitung. Ich meine, mit irgendwas muss ich ja um die Ecke kommen, wenn ich täglich schreiben wollte und ein Loch von mehrer Tagen Sendepause entstanden ist. Wie sagte einst ein stetig achselzuckendes YouTube-Phänomen so schön: „Woran hat et jelegen? Woran hat et jelegen. Woran hat et jelegen!“ Stelle ich mir selbst diese Frage, so ist vorrangig Zeit die Antwort. Wenn wir nicht grade schlafen, Essen zubereiten, essen, abspülen, unser Gepäck von A nach B räumen (das tue primär ich), dann sind wir unterwegs, suchen Fischbrötchen und erkunden die Gegend. Keine Ahnung ob es zu meiner Ehrenrettung beiträgt: unser Campingplatz bietet kein Toilettenpapier, auf der nur mit Schlüssel zugänglichen Toilette, kein WiFi und keine ausreichende Netzabdeckung. Dafür jedoch eine unschlagbare Aussicht.

Not macht erfinderisch oder so…

Den Naturgewalten und Insekten trotzen wir aktuell an der Müritzer Seenplatte. Im klangvollen Örtchen namens Gotthun haben wir unser Zelt direkt am See aufgeschlagen und fahren von hier aus raus in den Müritzer Nationalpark.

Seit der Holsteinischen Schweiz haben wir viel gesehen, was ich Euch nicht vorenthalten möchte. Der Mittwoch startet erstmal mit Aufräumen und Packen. Bevor wir uns allerdings vom Meer verabschiedet haben, mussten wir uns als Mittagssnack das obligatorische Fischbrötchen sichern.

Wer fährt schon ohne Fischbrötchen los?!?
Lachsschnecke. Lecker!

Sabrina hatte einen schönen Campingplatz weit ab vom Schuss gefunden und dort konnten wir unser Zelt noch dazwischen stellen.

Nachdem wir uns eingerichtet hatten kam die Idee auf, ins kühle Nass zu hüpfen. Um da völlig unauffällig zu sein, darf die richtige Kleidung nicht fehlen.

Gangsta Style

Sabrina war da deutlich unauffälliger unterwegs. 😀

Für diesen Trip habe ich mir im Vorfeld eine Deluxe-Campingmatte gekauft und muss sagen: dieses Teil ist jeden Cent wert. Da liegt es sich extrem bequem. Eine sehr gute Investition.

Nihil darf auf dieser Reise natürlich nicht fehlen.

Am Donnerstag führte uns die Reise zu Wasser direkt ins Herz des Nationalparks. Wir haben uns ein Kajak gemietet und waren den kompletten Tag auf dem Wasser unterwegs. Das war herrlich gechillt und gleichzeitig aktiv.

Abends wieder Campingküche für Fortgeschrittene mit Piadinas, Salat, Oliven, Feta und Falafel. Sabrina kredenzt uns zum Frühstück ein leckeres Porridge mit Obst. Dazu ein Käffchen aus der Frenchpress und einen Schwarztee. Es könnte uns deutlicher schlechter gehen.

Am Freitag sind wir zur Feldberger Seenlandschaft gefahren, um den Fridolin-Fallada-Wanderweg zu gehen, der wir in Carwitz am „Schmalen Luzin“ begonnen haben. Die Farbe des Sees ist türkis und es mutet ein wenig surreal an. Der Wanderweg hätte besser nicht sein können. Erst immer schön am See entlang. Dann mit einer kleinen Personenfähre auf die anderen Seite. Landschaftswechsel in den Wald mit einem (wir vermuten Kessel-) Moor. Dann ein bisschen einen Hügel rauf und am Ende mutete es eher nach Graslandschaft an. Im beschaulichen Carwitz – anders kann man den Ort nicht beschreiben – sind wir draußen in einem süßen kleinen Café eingekehrt. Bei Sabrinas Bestellung gab es ein Missverständnis, sodass aus dem gewünschten Eiscafé ein großes Alsterwasser (0,5 Liter) wurde… Damit war glasklar wer zurück fährt.

Wer hier glaubt, dass wir diesen Tag ohne Fischbrötchen begangen hätten, der hat beinahe recht. Vor der Wanderung konnten wir zwar kein Fischbrötchen im klassischen Sinne kaufen, dafür feinste Hechtklößchen und für abends einen ganzen geräucherten Saibling, denn es wieder mit einem Salat gab.

Heute wollten wir es ruhig angehen lassen und sind nach Waren gefahren, um dort ein bisschen durch das Städtchen zu bummeln und auf dem Heimweg nicht nur ein, sonder gleich zwei Stopps in Fischläden einzulegen. Einmal gab es leckeren Räucherfisch fürs Abendessen und der zweite Stopp, dann um, na?, Fischbrötchen zu kaufen. Das haben wir stilecht an einem Steg mit Blick auf einen kleinen Hafen verspeist. Noch eben fürs Abendessen shoppen und jetzt chillen wir grade mit Blick auf die Müritz.

Morgen schnuppern wir wieder Meerluft – denn es geht nach Stralsund. Dort haben wir die Möglichkeit in einer besonderen Unterkunft zu übernachten. In diesem Sinne stay tuned.

Wat meinst Du denn so dazu?