Wie jeden Morgen sitzen wir am Frühstückstisch und planen den Tag. Wir bestellen also leckere pochierte Eier auf Avocado-Toast und ein Irish breakfast, das frisch für uns zubereitet wird. Also wie genau planen wir das heute? Tobi konnte mich leider nicht die ganze Zeit begleiten, also war das Ziel einigermaßen klar. Einmal quer durch Irland, um zum Flughafen in Dublin zu kommen. Wie langen brauchen wir denn dafür? Betretenes Schweigen… Irgendwie will die Fahrzeit so gar nicht zur Abflugszeit passen… Noch mehr betretenes Schweigen. Das Frühstück wird serviert. Öh ja.
Schnell war klar: Panoramastraßen gestrichen, Fotostopps gestrichen, Pinkelpausen gestrichen – Kaffeepausen? Erst recht gestrichen. Auf dem schnellsten Weg auf nach Dublin. Hast Du Deine Tasche schon gepackt?, frage ich Tobi, damit wir direkt los können. Spätestens da war klar, dass ein gemütliches Frühstück eigentlich auch gestrichen sein sollte. Dann haben wir uns aufgeteilt. Einer checkt aus dem Hotel aus und der andere räumt die Sachen ins Auto und dann nix wie ab auf die Straße…
Stunden des nicht-Wissens folgen. Schaffen wir das überhaupt? Der Flieger geht um 13:05 Uhr und die geschätzte Ankunftszeit (je nachdem welche App man fragt) schwankt zwischen 12:30 und 12:42 Uhr. Auch ohne aufgegebenes Gepäck, mit Sicherheitscheck und Weg zum Gate unmöglich zu schaffen. Ich habe mich während der Fahrt mit dem Übersichtsplan des Flughafens und alternativen Flügen beschäftigt.
Am Flughafen angekommen geht alles ganz schnell. Kurz anhalten, wo man nicht halten sollte. Sachen greifen und laufen, laufen, laufen. Ich musste mich dann auch sputen, schnellstmöglich weiter zu fahren, weil wir mitten im Weg standen. Während ich mich in den Verkehr eingefädelt habe, ist Tobi in den Untiefen des Flughafens verschwunden. Bange Minuten folgten und um 12:55 Uhr endlich Entwarnung. Er hat es geschafft. Just-in-time!
Ich stelle immer wieder fest, dass ich zwar gut Reisen für andere Leute planen kann, aber bei meinen eigenen bin ich sehr nachläßig. Andererseits hat ja alles geklappt.
Meine Reise hat mich dann ins Landesinnere – nach Terryglass – geführt. Dort habe ich mir für zwei Nächte ein eigenes Cottage gebucht, in dem ich herrschaftlich residiere, denn tatsächlich gehört dieses Häuschen zu einem großen Landbesitz mit Herrschaftshaus dazu. 🙂 Es gibt zwar keinen Handyempfang, aber dafür ein stabiles W-LAN Netz und eine Originalausgabe von Lord of the Rings. Was will ich mehr?
Wie üblich sitze ich am Frühstückstisch und plane den Tag. Vermutlich werde ich den Cliffs of Moher fahren und ich möchte auch eine kleine Wanderung unternehmen. Mal sehen wie das läuft.


Cool. Irgendwie schafft man es am Ende dann ja doch immer 😀
Ich erinnere mich gerade, wie Marco vor ein paar Wochen bei uns in Leipzig die ganze Zeit meinte, sein Zug zurück würde um 12.30 fahren. Bis er um 11.20 plötzlich feststellte, dass er um 11.30 fährt! Gepackt hatte er da auch noch nicht. Aber auf wundersame Weise ist er dann doch noch in der letzten Sekunde in den anrollenden Zug gehüpft, hehe.
Viel Spaß noch auf deiner Reise!
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Danke – werde ich haben.
Das klingt irgendwie nach Marco… 🙈 Sehr sympathisch, dass ich einige Dinge einfach nicht ändern.
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